Chronik

OBMÄNNER und HÜTTENWARTE des SKL

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DIE GESCHICHTE DER LANDECKER SCHIHÜTTE

1908 – Gründung des Schiklub Landeck

Der Schiklub Landeck 1908 wurde am 11.12.1908 unter der Einberufung von

Dentist Heinrich Frieden gegründet. Aus den 17 Gründungsmitglieder (2 Damen und 15 Herren) wurde dann Dentist Heinrich Frieden zum 1. Obmann und Max Baumann zum Schriftführer gewählt.

Als herausragendes Gründungsmitglied ist hier Willi Gmeiner zu nennen, der 1910 als Kassier in den Ausschuß gewählt wurde und diesem 60 Jahre lang angehörte. Außerdem war Willi Gmeiner 46 Jahre lang Hüttenwart der Landecker Schihütte im Urgtal.

1910 – Beitritt zum ÖSV

1919 – Erbauung der Landecker Schihütte

Initiatoren: Dipl.Ing. Julius Steiner und Obmann Karl Hein

Ing. Langsteiner ermöglichte eine billige Beschaffung von Materialien vom Reschenbahnbau

1919 – EINWEIHUNG

84 Mitglieder wohnten am 23.11.1919 bei strahlendem Spätherbstwetter der Einweihung dieser Skihütte durch H.H. Kop. Andreas Saxer bei.

Der Initiator des Hüttenbaues, Dr. DI Julius Steiner, und Obmann Karl Hein wurden 1920 zu den ersten Ehrenmitgliedern des SKL ernannt.

 

„Es ist kein prächtiges Haus, oh nein, ein schlichtes Blockhaus nur, nahe der Waldgrenze, versteckt aber geschützt gelegen nächste einer, allem Leben unerlässlichen, ständig munter spendenden Quelle. Einfach und bescheiden, mit der Genügsamkeit errichtet, die jeden wahren Alpinisten dankbar genießen lässt. … Durch viele Wochen wurde von einer Schar Klubmitglieder jede freie Minute dem Hüttenbau gewidmet und im Schneckentempo oft unwahrscheinlich schwere Trümmer zum Bauplatz geschleppt.“

1920 ARTIKEL IM VOLKSBOTEN

Wenig erfreut schienen bereits im Jahre 1920 die Fisser über den Bau und das Treiben in der Landecker Schihütte gewesen zu sein.

In der Nummer 28 des Volksboten vom Jahre 1920 veröffentlichten Fisser z.B. einen Artikel, in dem es unter anderem hieß:

„Die Landecker Schihütte kann uns gestohlen werden. Ein schöner Stand von Hirschen ist seit dem nun einjährigen Bestehen dieser Hütte spurlos verschwunden. Vor dem allsonntägigen Herumfahren und -kugeln der Schifahrer, vor dem Johlen und Jauchzen und den kuriosen Kostümen, die Männlein und Weiblein nicht unterscheiden lassen, haben die guten Tiere Reissaus genommen.“

Soweit ein kleiner Bericht im Volksboten, der die Einstellung der Bevölkerung von damals charakterisiert und über den wir heute nur noch lächeln können, der aber die damaligen Verhältnisse und Einstellung gegenüber dem Schisport deutlich erkennen lässt.

 

1989 ENTGEGNUNG IM GEMEINDEBLATT

Dem entgegnete unsere Mundart Dichterin Luise Henzinger – der Perfuchser Spotz am 10.3.1989 im Landecker Gemeindeblatt anlässlich der 70 Jahrfeier der Landecker Schihütte:

D`Londegger Schihütta (1919)

Im Urgtal do weard nocha d`Schihütta baut.

D´Jager die hoba dear Soch it recht traut´.

Hiarsch, Reach hommer dinna kött, schneidiga Böck,

seit d´Schifohrer köima ,sei´ gor oll awöck.

Und Weiber in Housa, so ausgschamta Leit.

D´Reach loufa jo woarli und d´Hirsch loufa weit.

Amend in da Brettla a Kugla gor steckt !!

Bei´r Hütta es olli noch Hiarschbrota schmeckt. –

„Na Jage, miar tia´ enkra Hirschla gor nuit,

sie hoba bei´r Hütta oft Brotbröckla kuit.

D´r Morder, dear schtiehlt insra Würschtla vom Brett,

i muan, dear weard leibi, i muan, dear weard fett.

Jo, schiaßet lei hausli Hiarsch, Reach, Auerhouh,

miar hoba´m Gwild nou nia eppas tou´ !

1930 – ABFAHRTSRENNEN VOM SCHÖNJÖCHL BIS LANDECK

Als 1930 R.Hinterwaldner die Obmannstelle übernahm, begann für den SKL ein neuer Zeitabschnitt. Die Riesenabfahrt vom Schönjöchl zur Landecker Skihütte und über Hochgallmigg zum Ziel beim Hotel Post in Landeck leitete den Skiwinter ein. Zeins Franz siegte in der unglaublichen Zeit von 25,56 Minuten.

 

1958 – 50-Jahre SKL – Artikel in der Festschrift

Dort, wo der Inn das Städtchen Landeck erreicht, bietet das linke Innufer gerade noch einem schmalen Fahrwegelein Platz, das sich in Kehren und steile Abstürze überquerend hinaufwindet zum 1224 m hoch gelegenen Bergdörflein Hochgallmigg. Von dort führt ein schmaler Pfad hinein in eines der schönsten Bergtäler, das Urgtal. Wild schäumt der Urgbach im Sommer in die Tiefe, ruhig dumpf sucht er im Winter seinen Weg unter den Schneemassen. Dort, wo sich der Hochwald zu lichten beginnt, wo das Tal weiter und der Gebirgsbach ruhiger wird, befindet sich das Winterparadies der Landecker Skifahrer. Weitausladende Mulden, steile Bergflanken, fast senkrecht abfallende Schneerinnen locken den Skifahrer von Jahr zu Jahr ins Urgtal.

Es darf uns daher nicht wundernehmen, dass schon um die Jahrhundertwende unter bergfreudigen, jungen Männern der Wunsch wach wurde, in diesem Gebiet eine Skihütte zu errichten. Der erste Schritt dazu wurde am 6. Mai 1919 unternommen, als Dr. DI Julius Steiner Pläne für einen Hüttenbau erstellte. Im September dieses Jahres erteilten die Gemeinden Landeck und Stanz die Baubewilligung. Am 2. Oktober 1919 wurde der Bau von der Generalversammlung mit großer Begeisterung einstimmig beschlossen und tags darauf Bausteine zu 25 Kronen unter der Landecker Bevölkerung verteilt. In der unglaublich kurzen Zeit von 7 Wochen war der Bau soweit fertiggestellt, dass am 23.November 1919 von H.H. Koop. Andreas Saxer die Einweihung vorgenommen werden konnte.

Freiwillig stellten sich viele Mitglieder an jeder freien Stunde in den Dienst der guten Sache und schleppten Materialen und Inventar zum Bauplatz ins Urgtal. So ist auch die rasche Vollendung erklärlich. Willi Gmeiner, seit 1920 Hüttenwart, veranlasste in der Folgzeit eine große Anzahl neuer Arbeiten. So wurde 1921 auch der obere Raum der Hütte fertig gestellt und mit dem nötigen Inventar versehen. An der Westseite wurde eine Holzhütte angebaut, wenige Meter vor der Hütte eine Quelle gefasst, und der mit Zement erstellte Brunnentrog überdacht, so dass die Wasserversorgung während des ganzen Jahres gesichert war und heute noch ist. Nach Fertigstellung beider Räume wurde in einer Generalversammlung beschlossen, den unteren Raum auch an Gäste zu vermieten, während der obere Raum ausschließlich den Mitgliedern zur Verfügung stehen sollte. Seither kommen aus allen Teilen Österreichs und Deutschlands Gäste und besuchen die gemütliche Hütte im herrlichen Bergtal. Zufrieden und sonnenverbrannt kehren sie im Frühjahr alle heim und tragen die Winterherrlichkeit der Landecker Skifahrer hinaus in alle Welt.

Den Ruhm der Begründer verkündet dieses Bauwerk nun schon beinahe vier Jahrzehnte. In einem einzigen Akkord voll von majestätischer Kraft vereinen sich hier gleich Tönen alle Gefühle, die den Skifahrer in den Bergen bewegen:

„Dank dem Weltschöpfer, der über diesen Erdenfleck so viele Schönheiten ausgegossen!“

 

Heute

Inzwischen sind schon wieder beinahe 6 Jahrzehnte verstrichen und die Hütte ist mehr denn je ein Treff für Wanderer und Tourengeher, sowie ein Ort der Kameradschaft.

 

Viele Sanierungsarbeiten wurden getätigt | So wurde z.B. die Hütte mit Betonfundamenten unterfangen, ein frostfreier Kellerraum geschaffen, um Lebensmittel und Getränke auch im Winter aufbewahren zu können. Es wurde eine Leitung von der Talstation der Almbahn gelegt und elektrisches Licht installiert. Ohne großen Eingriff in die Natur baute man einen Forstweg vom Fisser Agrarweg zur Hütte, um schwere Lasten zur Hütte transportieren zu können.  Er ist jedoch für den Besucherverkehr zur Hütte gesperrt. 

Alle diese Änderungen wurden im Hinblick auf ein harmonisches, traditionelles Aussehen durchgeführt, ohne dabei dem Luxus und Komfort, die man ohnehin im Tal schon in Überfluss genießen kann, zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Die Hütte soll auch weiterhin ihren urigen und ursprünglichen Charakter beibehalten.

 

DIE LANDECKER SCHIHÜTTE

ist zwar ein Stück Erinnerung und Tradition, wird aber auch in Zukunft ein Ort der Begegnung für all jene bleiben, die sie lieben und besuchen. Sie ist ein ideales Ziel für Bergwanderer, Tourengeher, Vereine, Schulklassen u.a., vor allem für Mitglieder des Schiklub Landeck.

Alle Hüttenwarte und die vielen freiwilligen Helfer in den Hüttenteams haben sich mit der Hütte identifiziert und viele Stunden damit verbracht, den Mitgliedern des Schiklub Landeck dieses Juwel im Urgtal für die nachfolgenden Generationen im traditionellen Stil zu erhalten.

 

Hüttenwarte des SKL

  1. Hüttenwart Dr. Dipl. Ing. Julius Steiner, Karl Steiner oder eher Gebhard Mallaun – der Hüttenwart ist aus der Chronik nicht genau ersichtlich | 1919 – 1920
  2. Hüttenwart Willi Gmeiner (46 Jahre) | 1920 – 1966
  3. Hüttenwart Hans Mikula | 1966 – 1981
    Weil Willi Gmeiner blind und schon alt war, leitete Hüttenwartstellvertreter Hans Mikula die Hütte inoffiziell schon ab 1962.
  1. Hüttenwart Günther (Jimmy) Eiterer | 1981 – Dez. 1995
  2. Hüttenwart Josef Althaler | 1.7.1995 – Dez. 2002
  3. Hüttenwart Koordinator Wolfgang Büsel | Dez. 2002 – 8.11.2014
  4. Hüttenwart Hannes Huber | 8.11.2014 – ?

 

OBMÄNNER DES SKL

1908                    11.12.1908  Gründung des Schiklub Landeck

15 Herren und 2 Damen kamen zur Gründungsversammlung

 1908-13      1. Obmann         Heinrich Frieden   

Dentist in Landeck

1913-22       2.  Obmann:      Ing. Karl Hain

1921-22      3. Obmann:        Dipl. Ing Julius Steiner

1922-26      4. Obmann:        Müller Franz               

1926-27      5.  Obmann:       Edmund Christoph              

1928-29      6. Obmann:        Dr. Kurt Bayer                       

1930-32      7. Obmann:        Rudi Hinterwaldner             

1932-34      8. Obmann:        Ing. Viktor Jarosch              

1934           9. Obmann:        Ob. Insp. Mark                    

1935           10. Obmann:      Hans Grafl                           

1935-39      11. Obmann:      Josef Grafl         

1940-46      12. Obmann:      Franz Zeins        

1946-48      13. Obmann:        Dir. Karl Bucher

1946-48      Hermann Hofer, Hptm.        – geschäftsführender Obmann

                   er fungierte 1949 Obm.Stv. + Schriftführer

1949-56      14. Obmann:  Franz Zeins            

1956-59      15.  Obmann: Hermann Erhart   

1959-62      16. Obmann:  Robert Schrott                

1962-65      17. Obmann:  Lothar Michaeler   

1965-66      18. Obmann:  Gerd Sailer             

1966-69      19. Obmann:   Hans Walser

1969-75      20. Obmann:  Wolfgang Walser   

1975-81      21. Obmann:  Reinhold Greuter

1981-85      22. Obmann:  Reiner Probst         

1985-99      23. Obmann:  Herbert Valentini   

1999-          24. Obmann:  Mag. Friedrich-Karl (Fuzzi) Huber   

 

GESCHICHTE DER  BAUMASSNAHMEN

HÜTTENGESCHICHTE –  BAUMASSNAHMEN

1919                   Hüttenbau im Oktober-November

1950-er              Dachsanierung,  neue Fenster 

1959                   laut Chronik Bodenbretter Transport  und vermutlich Boden . erneuert

1967                   Inneneinrichtung unterer Stock erneuert

1971                Okt.-Nov. Erneuerung der Schindeln am Hüttendach

                        alten Holzschuppen abgerissen und neuen, größeren gebaut

1970-er              neuer Boden im unteren Raum Anfang der 70-er Jahre

1979                   September – Holzbrücke über Urgbach  (Feuerwehr Perfuchs)

1980                   neue Brücke über den Urgbach

1981                   Oktober –  beide Hüttenkamine erneuert

1987                   Quellfassung und Wasserleitung vom Gample

1990                   Unterfangen und betonieren der Hütte bergseiti

1991                    Unterfangen der beiden Schmalseiten

1993                   Unterfangen der Talseite

1993                   Keller Ausgrabung gleichzeitig mit Unterfangen

1999                   Eisenträgerbrücke über den Urgbach 

2001                   neues Schindeldach – Kaltdach

2002                   Unterbau des unteren Stockes erneuert    

2003                   Holzschupfen + Garage für Schlepper  –  Klublokal ausgebaut

2004                   Waschhaus

2005                   neuer Herd im unteren Stock

2006                   Sanierung der Quelle  –  neue Schalung  bzw. Täfelung im unteren Stock – Fenster im Hausgang durchgebrochen

2008                   Hütteneingang und Pflaster vor dem Hütteneingang

2010                   unterer Stock saniert  –   neuer Kamin für unteren Raum –  Unterlüftung der Hütte  – neue Fensterläden – neue                        Fenster  – neue Stiege  in den 1. Stock  –  Stromkabelverlegung  vom Weg oberhalb der Almbahn bis zur Hütte

2011                   Inneneinrichtung –  Trockenstangen  Ablagen  Regale etc.         Neudeckung des Schuppen- bzw. Sonnendachls

2012                   Brunnensäule erneuert

2013                   oberer Stock saniert  –  neuer Ofen –  neuer  Kamin  –   neuer Unterstand für Bauholz 

2014                   neue Tischplatten für die Hütte

2015                   neue Hüttenküchen  –  Codeschloss für die Hüttentüre   – neue Eindeckung des   Bauholzunterstandes  – neue Tischgarnituren = Bänke und Sitzgelegenheiten aus massiven Baumstämmen   –  Licht für Plumpsklo und Außenbereich    –  Riesenschubladen unter die Betten im unteren Stock

2016                    Schuppen- Anbau für Geräte  –   neue Matratzen und Decken  –  Holzspalter –  Fräse –   neuer „alter“ Schlepper

2017                  Fahrweg von der Almbahn zur Hütte       Pissoirhäusl  /  Brunzeloch  –  Wasserschlauch neu verlegt mit Schachtabzweigung  –  Weg durch das Moor bei der Ochsenalm   

2018                   Bauholzunterstand neu errichtet (durch Schneelast eingebrochen)   –  Fläche vor der Hütte geebnet für die 100-Jahresfeier   –   40 m³  Langholz zu Brennholz aufgearbeitet – neuer Brunnentrog   –   aus Sicherheitsgründen erhält die Hütte Dachrinnen  und Schneefänger

2019     Hüttenfest –  100 Jahre Landecker Schihütte  –   der neue Holzunterstand und die Brunzelochhütte werden mit  einer stabilen Dachdeckung versehen – die Quelle wird nochmals gefasst und saniert  

2020                   Teile des Hüttendachs bergseitig ausgebessert, das Dach ist leck und faul – die Eckbank im unteren Raum wird erneuert

2021                   das Hüttendach erhält eine neue Schindeleindeckung