GROSSE THIALÜBERSCHREITUNG ZUR MÄUSE-KONTROLLE

  • 21. November 2020

Der Winter steht vor der Türe und die Mäuse suchen sich ihr Winterquartier. Leider finden sie dieses auch in der Hütte. Deshalb ist es besonders zu dieser Jahreszeit wichtig, eine Herrschaft dieser Nager in unserer Hütte zu unterbinden und mindestens einmal die Woche einen Kontrollgang zu machen. Wir, Herma und Fuzzi, sind aus diesem Grunde zur Hütte aufgestiegen, um nach dem Rechten zu sehen. Per Auto war die Ortschaft Hochgallmigg wegen einem Felssturz nicht erreichbar, somit war klar, wir werden von Landeck aus ins Urgtal aufsteigen. Von unserer Haustüre bis zur Schihütte zeigte meine Uhr 978 Höhenmeter und 9,88 Kilometer an. Wir benötigten mit ein paar „Ratscherstopps“ (Gesprächen mit Bekannten) 2,45 Stunden. Am nächsten Tag führte uns unser Heimweg über den Thialkopf, Zirmegg, Flatalm zurück nach Landeck / Perfuchs. Das waren nochmal 14,5 Kilometer und 624 Höhenmeter aufwärts und 1625 Höhenmeter abwärts. Wir verließen die Hütte um 10.00 Uhr und erreichten, nach einigen längeren Pausen in der warmen Sonne, um 17.00 Uhr unser Haus in Perfuchs. Hier ist nun die Strecke mit Bildern dokumentiert, um diese schöne Bergtour dem einen oder anderen schmackhaft zu machen.

der Weg von Perfuchs ins Gramlach orographisch links dem Inn entlang
der Rauhe Kopf und Stanz im Hintergrund
auf dem alten Weg nach Hochgallmigg
der alte Weg nach Hochgallmigg wurde – wie hier auf der Gedenktafel zu sehen – von der Firma „Stockhammer und Sohn“ errichtet
hier befinden wir uns in einem Felssturzgebiet – deshalb ist auch die Landesstraße nach Hochgallmigg gesperrt
Marterl am Weg
wo der alte Weg auf die Landesstraße trifft, befindet sich diese Kapelle
die Marien-Kapelle
Bei einem Rodelrennen der Landecker Donauchemie am 19. Feber 1961 auf dem alten Hochgallmigger Weg verunglückte Helmut Baldauf tödlich. Seitdem wurden auf dieser gefährlichen Strecke keine Rodelrennen mehr durchgeführt.
die Gedenktafel für Helmut Baldauf
bei einem Rodelrennen auf der alten Hochgallmigger Straße im Jahre 1932 erzielte mein Vater Robert Huber die Tagesbestzeit
nach gut einer Stunde erreichen wir Hochgallmigg – die Kirche kann man von Landeck aus sehen – in der Nacht ist sie beleuchtet
gegenüber liegt die Gemeinde Fließ und am Inn der Ortsteil Nesselgarten – Hochgallmigg gehört auch zum Gemeindegebiet Fließ
die Kaunertaler Berge strahlen uns entgegen
die „Schwalbennester“ an den steilen Hängen von Hochgallmigg
die Hochgallmigger Kirche, in der wir früher am Gottesdienst für unsere verstorbenen Mitglieder nach der traditionellen Willi Gmeiner Gedächtnistour teilgenommen haben – heute findet dieser Gedenkgottesdienst in der Perfuchser Burschlkirche in Landeck statt
die Lechtaler Gebirgskette – der Parseier ist mit 3036 m der höchste in dieser Gebirgskette
Der Parseier ist mit 3036 m der höchste Berg der nördlichen Kalkalpen, die sich in den Ostalpen befinden. Sie erstrecken sich über 500 Kilometer vom Alpenrheintal bis Wien und sind zwischen 20 und 50 Kilometer breit.
von dem Hochgallmigger Ortsteil „Stadelesegg“ geht es ein Stück flach weiter bis zum „Kreuzl“ – hier werden noch extrem steile Wiesen bewirtschaftet
bis vor einigen Jahren wurden auf diesem steilen Hang noch Erdäpfel angebaut
das Kreuzl – gegenüber liegt Fließ und oberhalb des Orts befindet sich der Piller Sattel
die Weggabelung beim Kreuzl – hier befindet sich der Parkplatz für die Hüttenbesucher – der untere Weg führt nach Ladis und Niedergallmigg , der obere zur Ochsenalm – von der Ochsenalm zur Schihütte gibt es nur mehr einen Wanderweg
die Ochsenalm erreicht man in 20 Minuten vom Kreuzl aus
Ochsenalm
Aufstieg in Richtung Tobel
Überquerung des Tobels – im Winter wird es meist von Lawinenabgängen mit Schnee aufgefüllt
im Hintergrund das Venetmassiv
hier zweigt der Weg zum Thialkopf ab
links der Krahberg,auf dem sich das Venet-Schigebiet befindet – rechts die 2512 m hohe Glanderspitze, ein fantastischer Aussichtsberg
das Brückl über den wilden Urgbach unterhalb der Schihütte
das Marterl kündigt die Nähe der Schihütte an
Wegweiser bei der Schihütte
das Ziel für heute ist erreicht
nun heißt es einheizen und Mäuse fangen
zuerst mal die Belohnung für den Aufstieg
Herma heizt ordentlich ein
in der Nähe des warmen Ofens wird gehäkelt ….
…. bis es warm ist
… dann gibt es Spaghetti – sie geben Kraft für den nächsten Tag
gute Nacht
guten Morgen
hier findet die Morgenwäsche statt
Aufstieg zum Thialkopf über die Wiesen auf der gegenüber liegenden Bergseite
Blick ins hintere Urgtal
die Hüttenquelle – von hier wird das Wasser unter dem Urgtalbrückl durch zur Schihütte auf der anderen Talseite geleitet
ein steiler Aufstieg liegt vor uns
die Sonne heizt uns ein – Inversionslage – auf der Höhe ist es wärmer als im kühlen Tal
gegenüber liegt die Nordseite des Fisser Schigebiets – die Pisten wurden zum Teil schon von den Schneekanonen beschneit
Blick zum Venetmassiv und auf den Piller Sattel mit dem Hohen Aifner (rechts)
Die Hohe Aifner Spitze ist ein 2779 Meter hoher Berg am Nordrand des Kaunergrats in den Tiroler Ötztaler Alpen.
… immer weiter nach oben …
na so etwas – Enzian im November !!
der steilste Teil ist bald geschafft
Blick nach unten in das Tobel, das wir am Vortag oberhalb der Ochsenalm überquert haben
nun wird es etwas flacher
plötzlich tauchen die Lechtaler Alpen auf
in der Mitte der Parseier – hier sieht man, dass er der Höchste ist
das Kreuz vom Thialkopf ist schon ist Sicht
ab nun liegt etwas Schnee, obwohl es sehr warm ist
links der Simeleskopf 2804 m – rechts das Blankahorn 2822 m
Stoanmandln (Steinmännchen) zeigen uns den Weg
Thialkopf – 2398 m
links der Hohe Riffler (3168 m) in der Verwallgruppe – in der Mitte die Lechtaler Alpen
Venetmassiv mit Mieminger Kette dahinter
der Hohe Riffler (links – 3168 m) mit den Lechtaler Alpen rechts
die Lechtaler
Blick auf (von links) Stanz – Landeck – Zams – links das Stanzertal – rechts das Inntal – auch den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze (2962 m) sieht man von hier
Frommes und Schönjoch bzw. das Fisser Schigebiet im Vordergrund – dahinter die Ötztaler Alpen bzw. die Kaunertaler Berge
Ötztaler Alpen im Hintergrund – die Watzespitze (3533m – Bildmitte) ist der höchste Berg im Bezirk Landeck
Gipfelfoto – Herma und Fuzzi Huber
wir steigen auf der Nordseite in Richtung Zirmegg ab
noch einmal der Hohe Riffler in der Samnaungruppe links und die Lechtaler Alpen rechts
die Lechtaler Berge mit Grins auf der linken und Stanz auf der rechten Seite
die Kapelle am Zirmegg – errichtet von der Freiwilligen Feuerwehr Landeck
Reste von den Knappen-Bauten am Zirmegg, die auf den einstigen Bergbau hinweisen
man fühlt sich in die Dolomiten versetzt – die bizarren Lechtaler Berge
am Weg durch den Lärchenwald hinunter zur Flatalm überquert man den Flatbach, der mit schönen Eisformationen geschmückt ist
die Flatalm – 1680 m
ein letzes Mal – die Lechtaler Gebirgskette
von der Flatalm geht es von der Nordseite des Thialmassivs über den „Drei-Lalli-Weg“ auf die Ostseite des Massivs nach Landeck
der „Drei-Lalli-Weg“ führt entlang einem alten Waalweg, der das Wasser vom Flatbach von der Tobadiller Seite auf die Landecker bzw. Perfuchsberger Seite führt
die Erbauer dieses wichtigen Verbindungsweges waren die 3 Lalli, wie sie genannt wurden –
die 3 Lalli waren der gebürtige Perfuchser Sturm Hermann, ein ehemaliger Gendarm (heute Polizist), Huber Karl (Elektromeister und Gründer der Firma EAH – Elektro Anlagen Huber – im Landecker Stadtteil Angedair) und Hechenberger Franz, besser bekannt als „Kratscha-Bibi“, der im Reschenscheideck-Haus in der Stadtmitte wohnte
Rast beim Marterl am Drei-Lalli-Weg
dass Brückerl über den Waal
hier mündet der Drei-Lalli-Weg in die Forstsstraße, die vom Landecker Ortsteil Perfuchsberg auf den Thial bis unter die Perfuchser Schihütte führt
weiter talwärts kommt man am Gelände der ehemaligen Bergstation des Thaillifts vorbei
der Thial-Sessellift wurde im Winter 1964-1965 in Betrieb genommen und Mitte der 1980-er Jahre wieder abgebaut
der Landecker Chronist Manfred Jennewein hat die Geschichte des Thiallifts in diesem Werk zusammengefasst – erhältlich ist das Büchlein in den Landecker Buchhandlungen
von Perfuchsberg aus geht es weiter talwärts in Richtung Perfuchs
Landeck und Zams – im Hintergrund die Mieminger Kette
die Landecker Pfarrkirche ist in Sicht, wir sind nach ca 600 m Aufstieg und 1600 m Abstieg wieder zu Hause – müde aber sehr zufrieden – das traumhafte Spätherbstwetter hat uns einen herrlichen Tag beschert